Music was my first love and it will be my last.
Musik war meine erste Liebe und sie wird meine letzte sein!
Music von John Miles war eines von Karl-Heinz Lieblingsstücken. Und der Beginn des Stückes trifft auf ihn zu, wie wahrscheinlich nur auf wenige andere. Der plötzliche Tod von Karl-Heinz hat uns tief getroffen. Es waren schwere Tage für den Musikverein Ohmenhausen. Denn einer der immer da war ist plötzlich nicht mehr unter uns.
Karl-Heinz war wie die Musik: Emotional, mit vielen Höhen und Tiefen, mal forte, mal piano. Er hat immer für die Musik gelebt. Mit etwa 10 Jahren hat er in seiner Heimat Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein Klarinette gelernt. Aus dieser Zeit gibt es viele Geschichten. Die eindrücklichsten waren für ihn sicher die Erinnerungen an seine Reisen mit der BigBand nach Skandinavien – von denen er gerne und oft erzählt hat.
Vor über 30 Jahren kam er dann nach Reutlingen, wo er sich überreden ließ, beim Musikverein Ohmenhausen einzusteigen. Das war für ihn eine fremde Welt. Der musikalische Stil, die schwäbische Mentalität und die Eigenarten des Musikvereins waren gewöhnungsbedürftig. Er hat sich hier aber mit den Jahrengut eingefunden und zuletzt war Ohmenhausen seine zweite Heimat.
In seiner ganzen Zeit als Musiker in Ohmenhausen war ihm eine Sache immer wichtig: Die Jugendarbeit. Er war ihm eine Herzensangelegenheit, dass Kinder und Jugendliche Musik machen.Er hat in Ohmenhausen sehr vielen Kindern und Jugendlichen Blockflöte, Klarinette oder Saxophon beigebracht. Dabei hat er immer großen Wert auf die richtige Technik und das Lesen der Noten gelegt. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen war eine seiner besonderen Gaben. Er hatte immer einen guten Draht zu ihnen, egal welchen Alters, Geschlechts oder welchen familiären Hintergrunds. Er hat sie immer respektiert und ernst genommen –das haben die Schüler gespürt. Auf „Seine Kinder“ hat er nichts kommen lassen.
Nach vielen Jahren als Jugendleiter und Musiker hat er sich dann vor einigen Jahren bereit erklärt, eine Position im Vorstand zu übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt wäre es sonst mit dem Musikverein nicht weitergegangen und das, wofür er so viel Zeit investiert hatte, drohte zu zerbrechen. Auch wenn die Position als Vorstand nie seine Leidenschaft war, hat er sie mit seiner ganz eigenen Art ausgefüllt.Ohne die Unterstützung der anderen Vorstandsmitglieder und „seiner Frauen“ im Gesamtvorstand, wäre die Aufgabe für ihn aber nicht vorstellbar gewesen.
Sicher hattejeder seine eigenen, ganz persönlichen Erlebnisse mit Karl-Heinz John. Aus Gesprächen, aus Begegnungen oder aus Erzählungen.Er war, um eines seiner Lieblingsworte zu verwenden,ein emotionaler Mensch. Er war gesellig und kommunikativ.
Als Karl-Heinz noch wenige Stunden vor seinem Tod in Ohmenhausen in der Probe war, hat er nach langer Zeit wieder dirigiert. Das hat ihm sichtlich Freude gemacht.
Lieber Karl-Heinz, wir danken dir für die Zeit, die du mit uns und im Musikverein verbracht hast. Wir werden dich als Musiker, als Mensch und als Freund in guter Erinnerung und in unseren Herzen behalten. Wir werden versuchen, deine Spuren im Musikverein fortzuführen und den Weg gemeinsam weitergehen. Du hinterlässt eine große Lücke in unserem Verein. Lieber Karl-Heinz: Du fehlst uns.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die letzten Freitag zur Gedenkfeier für Karl-Heinz John gekommen sind. Vielen Dank auch an alle, die uns in den letzten Wochen unterstützt, an uns gedacht und uns Kraft gegeben haben. Außerdem bedanken wir uns bei allen, die bei der Gestaltung der Gedenkfeier mitgewirkt haben. Bei der evangelischen Kirchengemeinde Ohmenhausen und bei Pfarrer Heiko Zürn, die die Gedenkfeier ermöglicht haben. Danke an Frank-Peter Schneider an der Orgel, an Uwe Matteis für den Gesang und bei den Musikern, durch die die Gedenkfeier so geworden ist, wie Karl-Heinz es sich vorgestellt hätte.